Teilprojekt 3: Testen

Das Teilprojekt „Testen“ erarbeitet Methoden und Werkzeuge zur Durchführung der Tests im Labor, auf dem Prüfgelände sowie im realen Verkehrsgeschehen und demonstriert diese dann auch praktisch.

Hochautomatisierte Fahrfunktionen (HAF) erfordern ein Absicherungskonzept aus verschiedenen, aufeinander abgestimmten Werkzeugen. Vor dem Hintergrund einer ausreichenden Testabdeckung stellt das Teilprojekt das sinnvolle Zusammenspiel zwischen Verkehrsszenarien, Labortests und Simulation, Prüfgeländetests sowie Feldabsicherung dar. Ziel ist die Beantwortung essentieller Fragen, wo welches zu prüfende Szenario wie getestet werden muss.

Weiteres Ziel ist eine zentrale Datenbank von Testspezifikationen, zur Testfallverwaltung und zum Testfallmanagement. Diese dient insbesondere als Referenz, mit dem Ziel einer umfassenden Beschreibung der Prüfumfänge für den Nachweis der hinreichenden Beherrschung hochautomatisierter Fahraufgaben durch HAF. Für die Effizienz und Prozesssicherheit der Ergebnisübertragung zu den zukünftigen Nutzern ist eine elektronische Übertragung in einem geeigneten automatisiert lesbaren Format vorgesehen.

Dabei wird auf den nach Auftretenswahrscheinlichkeit und Gefahrenpotenzial bewerteten Szenarienklassen des Verkehrsumfeldes aufgesetzt. Der Nachweis, dass diese Situationen hinreichend sicher beherrscht werden, soll mit den erarbeiteten Testmethoden und -verfahren geführt werden können. Referenzprüfungen mit hohem Neuigkeitsgrad und/oder besonderer Relevanz für die Überprüfung der Sicherheit werden beispielhaft sowohl in der Simulation als auch in Prüfgeländetests durchgeführt und ausgewertet. Die Validierung der Ergebnisse erfolgt anschließend in der Felderprobung, bei der wiederum neue Szenarien erfasst und in die Testspezifikationsdatenbank für weitere Testdurchläufe eingespielt werden.

Simulation ist ein wesentlicher Baustein für den Sicherheitsnachweis einer HAF-Funktion. So umfasst bspw. der Autobahn-Chauffeur deutlich mehr mögliche Fahrsituationen als die bisherigen teilautomatisierten Fahrerassistenzsysteme. Inklusive der möglichen Umgebungsbedingungen für ein HAF-Fahrzeug (z.B. Variation des statischen Verkehrsumfelds, der anderen Verkehrsteilnehmer und deren Fahrverhalten, des Wetters) ergibt sich ein extrem großer Testraum. Ziel ist es daher, die Absicherung äquivalent mittels neuer virtueller Testmethoden zu beherrschen.

Die simulierten Prüfsituationen sollen verifiziert und damit die Simulationsmethode validiert werden. Dazu sind die Situationen auf dem Prüfgelände nachzustellen, die im Grenzbereich der Beherrschbarkeit liegen. Es geht also um schwierig beherrschbare und komplexe Verkehrssituationen mit mehreren involvierten Fahrzeugen. In Prüfgeländetests sind Messungen durchzuführen, die mit Simulationen allein nicht sinnvoll umgesetzt werden können.